Erster Teil. Struktur und Dynamik von Lösungsprozessen --; Kap. I. Über Lösungsprozesse bei praktisch-technischen Problemen (I) --; Kap. II. Über Lösungsprozesse bei praktisch-technischen Problemen (II) --; Kap. III. Über Lösungsprozesse bei mathematischen Problemen --; Zweiter Teil. Einsicht, Lernen und einfaches Finden --; Kap. IV. Über totale Einsicht bzw. Evidenz --; Kap. V. Über Lernen und partielle Einsicht --; Kap. VI. Über Findung durch Resonanz --; Dritter Teil. Gebundenheit des Denkmaterials --; Kap. VII. Über funktionale Gebundenheit dinglicher Lösungsgegenstände --; Kap. VIII. Über funktionale Gebundenheit mathematischer Lösungselemente (zum Problem der 'mathematischen Begabung').
SUMMARY OR ABSTRACT
Text of Note
Das produktive Denken dort zu studieren, wo - weithin kenntlic- produktiv gedacht wurde, ist gewiß verlockend, und ohne Zweifel könnten aus biographischem Material wichtige Aufschlüsse über die Genese produktiver Gedanken gewonnen werden. Aber obschon das Gewitter das erhabenste Beispiel elektrischer Entladung ist, zur Er forschung ihrer Gesetzmäßigkeiten sind die kleinen Funken im Laboratorium tauglicher. Das Komplizierte, schwer Zugängliche an einfachen, "handlichen" Formen zu studieren, ist die Methode der experimentellen Wissenschaft; bei dieser Vereinfachung gerade das Wesentliche draußen zu lassen, ihre notorische Gefahr. Die experi mentelle Psychologie ist dieser Gefahr vor allen anderen Wissenschaften ausgesetzt. Möge es mir gelungen sein, den Gegenstand zu vereinfachen, ohne ihn versimpelnd zu entstellen. Die Gebietsbeschränkung des Untersuchungsmaterials auf praktisch technische und mathematische Denkaufgaben ist mir durchaus bewußt. Auch sie geschah aus Gründen leichterer Zugänglichkeit, Experimentier barkeit. Ich glaube jedoch - und der Leser dürfte (nach der Lektüre) hierin mit mir einig sein -, daß wesentliche Züge der Lösungsfindung vom speziellen Denkmaterial unabhängig sind. Aber noch für eine andere Beschränkung bin ich dem Leser Rechenschaft schuldig. Es wurde bei den denkpsychologischen Analysen bewußt abgesehen von allen Sachverhalten, die für das Problem des Findens, des 8V(!ÜJK8lV, nicht unmittelbare Bedeutung haben - mögen sie auch noch so wesentlich zum vollen psychologischen Bestand eines Findungsprozesses gehören.