Includes bibliographical references (pages 209-213) and index.
CONTENTS NOTE
Text of Note
Argumente für und gegen den freien Willen -- Hintergründe: Gedanken und Freiheit -- Das Gehirn verarbeitet "Ursachen" -- Individuelle Eingriffe in die Ursachenabfolge -- Begründungen für das Gefühl eines freien Willens -- Das informierte Bewusstsein und der eigene Wille -- Ethik und Verantwortung -- Konsequenzen: Schuld und Strafe.
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SUMMARY OR ABSTRACT
Text of Note
Wille und Willensfreiheit sind ein heißes Thema, in der Gehirnforschung ebenso wie in der Philosophie. Wenn der Wille eine Folge biologischer Gehirnfunktionen ist und naturwissenschaftlich beschrieben werden kann, wird die ethische Verantwortung des Einzelnen zum Bollwerk gegen den natürlichen Egoismus. Für Wolfgang Seidel gehören biologisch bedingte Reaktionen im Gehirn zu den konkreten Erkenntnissen aus der medizinischen Forschung und Praxis - aber auch die Erfahrung, dass nicht alle physiologischen Auswirkungen auf den einzelnen Menschen mit den Mitteln naturwissenschaftlichen Vorgehens kausal absehbar sind. Sein Buch ist eine Kritik an dem alleinigen Erklärungsanspruch eines naturwissenschaftlichen Determinismus, der Denken und Verhalten in allen Details kausal aus der Grundlagenforschung ableiten will. Seidels spannende emotionspsychologische Argumentation lädt zum Nachdenken über die Gehirnmechanismen und bewusste Entscheidungsfreiheit ein - wobei wir nebenbei erleben können, dass das Gefühl, einen freien Willen zu haben, zwar ein gut begründetes emotionspsychologisches Phänomen ist, dass aber der Verstand mit seiner Fähigkeit zur Verantwortung das ethisch korrekte Funktionieren des Gehirns gewährleistet.