Jostein Gaarder. Aus dem Norweg. von Gabriele Haefs
Wien
Hanser
1996
152 S.
22 cm
Die todkranke Cecilie erhält unerwartet Besuch: Ariel, ihr Schutzengel (Engel sind seit einiger Zeit in Mode!), macht sich bemerkbar und verwickelt sie in Gespräche über Gott und die Welt, über die menschliche Existenz, deren Begrenzung und Aufgehobensein in einem unendlichen Kosmos. Der Engel, ein Geistwesen, wünscht von ihr, dem Menschenkind, in die Geheimnisse des menschlichen Daseins eingeführt zu werden; zugleich ermöglicht er Cecilie im Rahmen ihrer Gespräche bruchstückhafte Einblicke in die Welt "jenseits des Spiegels". Dank seiner Hilfe gelingt es Cecilie, ein für ihr Alter erstaunliches Mass an Lebensweisheit zu erlangen. Und dass ihr Schutzengel Ariel auch auf ihrem letzten Gang im irdischen Dasein "durch den Spiegel" zum Reisebegleiter wird, versteht sich von selbst. - Gaarders stark von mythischen Bildern und philosophischem Denken geprägter Roman versteht sich als Denkanstoss im Hinblick auf eine Auseinandersetzung mit letzten Fragen. Die Figur der Cecilie, die als Vermittlerfigur zwischen jugendlichem Lesepublikum und religionsphilosophischem Gehalt des Romans eingesetzt ist, gerät teilweise nicht glaubwürdig: Argumentation und Reflexion bewegen sich auf einem dem Alter der Protagonistin nicht entsprechenden Niveau. Als Denkanstoss zu Diskussionen, die das Thema Tod in einen weiteren Rahmen stellen sollen, eignet sich Gaarders Roman aber trotzdem. (Quelle: R. Fassbind-Eigenheer, Und wenn sie nicht gestorben sind ..., Kommentierte Liste von Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern sowie Fachliteratur für Lehrerinnen und Lehrer zum Thema "Sterben und Tod", Pestalozzianum Verl., Zürich, 1999).