Schichten im Faradayschen Dunkelraum der Glimmentladung und elektrochemische Eigenschaften des Entladungsgases
[Book]
von Walter Weizel, Friedrich Laube.
Wiesbaden
VS Verlag für Sozialwissenschaften
1960
75 Seiten
Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, 857
Für die Glimmentladung sind bekanntlich die kathodischen Entladungsteile, erste Kathodenschicht, Hittorfscher Dunkelraum und negatives Glimmlicht charakteristisch. Außer ihnen beobachtet man keine weiteren Entladungs gebilde, wenn Kathode und Anode ungefähr gleich groß sind und Druck und Elektrodenabstand solche Werte besitzen, daß die Anode vom negativen Glimmlicht umspült wird. Bei größeren Elektrodenabständen oder Drucken, bei denen die Anode außerhalb des negativen Glimmlichts steht, erschei nen auch die anodischen Entladungsteile: das anodische Glimmlicht, eventuell auch anodische Perlen oder Blasen in der unmittelbaren Um gebung der Anode. Zwischen den kathodischen und anodischen Entladungs teilen liegt der FARADAYsche Dunkelraum, der allerdings auch nicht ganz frei ist von einer Lichtemission. Die Entladung mit kathodischen und anodischen Entladungsteilen, die durch einen mehr oder weniger ausgedehnten FARADAYschen Dunkelraum ge trennt sind, ist das gewohnte Bild einer Glimmentladung. Im FARADAYschen Dunkelraum oder besser, an seiner Stelle, können mannig faltige Entladungsphänomene erzeugt werden. Sie treten jedoch nur unter besonderen Bedingungen auf, d.h. in gewissen Bereichen der Stromdichte, des Druckes und des Elektrodenabstandes, der Art und Zusammensetzung des Gases oder bei besonderen geometrischen Formen der Elektroden und des Entladungsgefäßes.