Langsam und mühsam nur sind die Küsten Grönlands für die WissenƯ schaft erobert worden. Viele Nationen haben sich an der DurchƯ forschung des rauhen Landes beteiligt, in dem der Eskimo sein Leben fristet. Die Dänen haben etwa drei Viertel der Küsten bereist und vermessen, Norweger und Schweden, Deutsche, Engländer und AmeriƯ kaner den Rest. Erst als die Entdeckungsreisenden sich die Reiseart und die Lebensweise der Grönländer zu eigen machten, selbst zu Eskimos wurden, machte die Erforschung der arktischen Gebiete größere Fortschritte. Jetzt ist die letzte Strecke der grönländischen Küste befahren: die Nordostküste, die jahrtausendelang unbekannt hinter einem meilenƯ breiten Eisgürtel lag. Von Süden her war der Deutsche Koldewey im Jahre I870 von dem Winterhafen der zweiten Deutschen Polarexpedition bei den Penduluminseln auf einer außerordentlich beschwerlichen und gefährƯ lichen Ziehschlittenreise nach einem etwas nördlich vom Kap Bismarck gelegenen Punkt gelangt. Starke Schneestürme, unsichtiges Wetter und Proviantmangel zwangen ihn zur Umkehr. Seine Warte auf 76 Gr. 50 Min. n. Br. war bisher der nördlichste auf der Ostküste des Festlandes erreichte Punkt. Von Norden her hatte der Amerikaner Peary dreimal längs der unbekannten Küstenst, recke hinabgeschaut, dreimal hatte er umkehren müssen, ohne ans Ziel zu gelangen. Zweimal - in den Jahren r892 und r895 - ging er von Westen über das Inlandeis zur IndependenceƯ bay, und im Jahre r902 drang er auf dem Meereis an der Nordküste Vorwort. VIII des Pearyland bis südlich vom Kap Bridgman hinab, wo er auf 82 Gr. 58 Min. n. Br. eine Warte baute.