Mit Sehalom und Salam entbieten Juden und Araber im Heiligen Land einen friedlichen Gruß, und Christen verkünden dort die frohe Botschaft "Friede auf Erden". Aber in der politischen Wirklichkeit des Nahen Ostens ist Friede seit Jahrzehnten ein Fremdwort. Vor 75 Jahren erfaßte der Erste Weltkrieg auch das biblische Land zwi schen dem Jordanfluß und dem Mittelmeer. Das Friedensdiktat der alliierten Siegermächte schuf den ältesten, noch ungelösten Regio nalkonflikt unserer Zeit. An zwei Brennpunkten des Nahen Ostens wird heute noch Tag für Tag Blut vergoßen: in Beirut und in den von Israel besetzten Palästi nensergebieten. Während in der libanesischen Hauptstadt ein Bür gerkrieg mit Kanonendonner und schwerem Kaliber ausgetragen wird, kämpfen im Gasastreifen und im Westjordanland steinewer fende Kinder gegen eine Besatzungsarmee, die Prügel und Plastik munition gegen sie einsetzt. Seit Dezember 1987 fmdet dieser ungleiche Kampf zwischen dem palästinenischen David und dem israelischen Goliath statt. Dieser "Krieg der Steine" ist das vorläufig letzte Kapitel in dem mittler weile 70 Jahre alten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern in einem Land, das beide als Heimat beanspruchen und das beiden hei lig ist.