Ein praktischer Ratgeber bei Planung und Bau von Garagenanlagen
von Richard Koch.
Berlin, Heidelberg
Springer Berlin Heidelberg
1925
Die Verkehrsverhältnisse in Großstädten und das Bedürfnis nach Garagen --;Erstes Kapitel. Die Garage im Land- und Siedlungshaus --;I. Die Einzelgarage --;II. Sammelgaragen --;Zweites Kapitel. Die Garage im privaten Stadthaus und im Geschäftshaus --;I. Privatgaragen im Stadtinnern --;II. Geschäftsgaragen im Stadtinnern --;Drittes Kapitel. Garagen als gewerbliche Unternehmungen --;I. Der Einfluß späterer Erweiterungen und Abänderungen auf die Grundrißlösung --;II. Schräge und gerade Aufstellung --;III. Grundrißlösungen für Flachgaragen --;IV. Zweigeschossige Rampengaragen --;V. Mehrgeschossige Rampengaragen --;VI. Aufzuggaragen --;VII. Tankanlagen.
Die Verkehrsverhaltnisse in GroBstadten und £las Be(liirfnis nach Garagen. In den Illodernen GroGstadten entwickelt Rich allllliihlich eine klare Scheidung zwischen ausgesprochenen Geschiifts- und aus gesprochenen Wohnvierteln. Dadurch wand ern taglich ganze Heere von Erwerbstatigen von ihren, in den verRchiedem;ten Ge genden gelegenen Wohnstatten zur Arbeitsstelle. Mit zUllehmen der GroGe der Stadt wachsen diese vYege so an, daG die ~Iehrzahl ein Verkehrslllittel benutzen muG, um zur Arbeitsstelle Zll ge langen. Da nun die Fahrt von und zu der Arbeitsstatte einen Zu schlag zur Arbeitszeit, also eine Minderung der freien Erholungs zeit bedeutet, sucht jeder diese "unproduktive Arbeitszeit" nach Moglichkeit abzukiirzen. Ein bedeutendes Merkmal der modernen GroGstadt ist daher das Bestreben, die Verkehrsverhiiltnisse immer mehr zu verbessern und den Bediirfnissen der Bevolkerung anzupassen. Die offentlichen Verkehrsmittel sind nahe an der Grenze ihrer Leistungsmoglichkeit angelangt. Den Eisenbahnen ist durch die Liinge der Ziige und ein MindestmaG von Zugabstand eine gewisse Grenze gesetzt; die StraGenbahn - die in Berlin im August 192:5 5:5 vH aller Fahrgiiste befordcrte - ist, wenigstens im Stadt innern, nicht mehr ausbaufahig. Nur die Untergrundbahn HiGt sich, wenn auch mit groGen Kosten, noch in ihrer Leistungs fiihigkeit steigern. Wesentlich giinstiger liegen die Verhiiltnisse bei den nicht an Schienen gebundenen Fahrzeugen: dem Autobus im offentlichen und dem Automobil im privaten Verkehr. Beide sind in der Lage, sich ohne Schwierigkeit den wechselnden Verkehrsverhiiltnissen anzupassen.